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Ehrung aller deutschen Bauunternehmer

 Key Note Vortrag als Ehrung für alle Bauunternehmer

Bauunternehmer Versammalung Preisverleihung

Blick auf die Bühne und die Zuschauer

Bauunternehmer in Deutschland – Kein Job ist anspruchsvoller

Alle Bauunternehmer ehren

Bei den Unternehmern im Baugewerbe kam mein Buch „BauWesen/BauUnwesen“ lange Zeit schlecht an. Der Begriff BauUnwesen wurde als Verunglimpfung von Bautätigkeiten generell

empfunden. Mit 364Seiten war das Buch für den klassischen Bauunternehmer auch

keine leichte Lektüre. Das Urteil bildet sich durch den ersten Anschein schneller als durch das Lesen des dicken Werkes. Es dauerte deshalb fast
zwei Jahre bis das klassische Baugewerbe erkannt hat, wie stark das Buch eine Laudatio auf ihr Wirken und eine Streitschrift für ihre Interessen, also viel gutes Bauen, ist.

Das Engagement, eine 30-minütige Key Note als Auftakt der Preisverleihung „Bauunternehmer des Jahres 2016“ zu halten, zeigt mein zwischenzeitliches „Ankommen“ auch in der klassischen Baubranche. Ich nutzte die Key Note als Gelegenheit, aus dem Blickwinkel eines ehemaligen, international erfahrenen Industrie-CEOs vor einem breiten Publikum meine Bewunderung, über die „Management-Leistung“ der deutschen Bauunternehmer zum Ausdruck zu bringen.

Im staatlich organisierten deutschen BauUnwesen werden Bauunternehmer einem knallharten Wettbewerb ausgesetzt, der Unredlichkeit und Rücksichtslosigkeit fördert. Der Verschleiss an Firmen ist entsprechend gross. Die Baubranche atomisiert sich. Firmen werden im Mittel immer kleiner und schwächer. Andere am Bau(Un)wesen Beteiligte, die selbst nicht auf der Baustelle Werte schaffen bzw. echte Verantwortung und Risiken tragen, haben ihre Interessen besser durchgesetzt und wachsen. Es sind parasitäre Baugewerbe entstanden, die erblühen und die Baukosten nach oben treiben.

Bauunternehmer als Cage Fighter Cartoon

Die Wettbewerbssituation für Bauunternehmer in Deutschland

 

Industrielle Hersteller haben es viel einfacher

Den Hauptteil des Vortrags nahm der Vergleich der Wertschöpfung beim Bauen im Vergleich zur Industrieproduktion ein. Es wurde deutlich, dass die Bauunternehmer mit einem viel grösseren Risiko, mit viel mehr Unsicherheit und viel geringerer Vorhersehbarkeit ihre Firma managen müssen. Sie haben kaum Puffer, weder ein Endproduktelager oder einen Vertriebskanal für Nachfrageschwankungen, noch eine hohe Profitabilität von 15-25% EBITDA als finanzielles Polster. Die Kapazitäten beim Bauen können kaum durch Schichtarbeit oder Automation ausgebaut werden. Ihre Partner, Lieferanten und Designer können sich Bauunternehmer kaum aussuchen. Das macht der Bauherr.

BauUnternehmer eingeklemmt in Wertschoepfung

Bauunternehmer bei der Wertschöpfung – Mühen sich ab.

Einmal auf der Baustelle aktiv, ist ein Bauunternehmen der Willkür seines Kunden und den Schwächen anderer Marktteilnehmer ausgesetzt. Ohne guten Rechtsbeistand ist ein Bauunternehmer verloren. Das alles kennt ein Industrie-CEO so nicht. Dieser hat es vergleichsweise einfach: er hat fast seine ganze Belegschaft bei sich im Haus unter einem Dach sitzen, während der Grossteil der Belegschaft eines Bauunternehmens vier bis fünf Tage pro Woche auf verstreuten Baustellen zu Hause ist.

Unheilige Allianz zum Schaden des Gemeinwohls und der Bauleute

Und weil die Industrie-CEOs eine grosse Organisation und viel Geld haben, verstehen sie es als Bauzulieferer besser, ihren Absatz und ihre Marge auch gegen den Preisdruck der Bauherren zu sichern. Sie sorgen mit willigen Politikern für Verordnungen und Normen, die Nachfrage schaffen und den Wettbewerb einschränken.

Zwischen Bauherr und Hersteller eingeklemmt ist der Bauunternehmer. Die Fachplaner und Architekten hängen von den Politikern ab (HOAI) und werden von den Herstellern bei der Arbeit tatkräftig unterstützt. Diese wichtigen Berufsgruppen des Bauwesens helfen den Bauunternehmern nicht, ganz im Gegenteil.

Komplikation des Bauens fuer Bauunternehmer

Speziell die TGA Hersteller können sich so Umsatzwachstum sichern.

Appell: Wertorientierung des deutschen Bauwesens

Mein abschliessender Appell der Key Note kam bei anwesenden Verbandsvertretern (Rechtsanwälten), den Amtsträgern und den Marketingleuten von Baustoff-Herstellern im Saal nicht gut an. Ich wollte die Bauunternehmer motivieren, den Käfig des aktuellen, staatlich organisierten BauUnwesens zu sprengen und zusammen mit den Gewerkschaften und Lieferanten gemeinsam für ein wertorientiertes Bauwesen in Deutschland einzustehen.

Die Wertschöpfungseffizienz beim Bauen muss gesteigert werden. Dann können alle mehr verdienen und der Bauherr sogar mehr Wert für sein Geld bekommen. Dazu müssen Bauprojekte jedoch rund laufen. Das Verpfuschen von Bauprojekten muss eingedämmt werden. Die regierenden Politiker müssen auf das Privileg verzichten, Bauprojekte beliebig missbrauchen zu können. Die Hersteller dürfen weniger dominierenden Einfluss auf Normen/Verordnungen nehmen.

Es gibt in Deutschland viel liegengebliebene Bauarbeit. Diese gilt es effizient zu erledigen. Dann wird es allen Beteiligten auch ohne Manipulation und Unredlichkeit gut gehen.

Tweet vom Bauunternehmer

Einer der positiven Feedbacks. Es gab von Rechtsanwälten im Publikum auch negative Kommentare. Diese Berufsgruppe hat viel Arbeit beim Bauunwesen.

 

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